
Wenn ich spazieren gehe, sehe ich
immer Menschen, bei denen ich mich frage, wann und wie die Missmutsfalten in ihren Gesichtern angefangen haben, an Tiefe zu gewinnen?
Wann sich der Schalter der Unbeschwertheit, mit der wir alle geboren werden, umgelegt hat.
Sich die kindliche Freude am Sein in Ertragen verwandelt hat.
Es scheint geradezu, als würden sich ihre Gesichter mit allen Mitteln dagegen wehren, Freundlichkeit auszustrahlen. Nur, damit sich dann der Rest von ihnen darüber aufregen kann, dass ihr Gegenüber sie nicht netter behandelt hat.
Diese Menschen gehen auf andere zu und erwarten, anstatt höflich zu bitten.
Sie setzen voraus, anstatt freundlich zu fragen. Sie regen sich auf, bevor sie die Gründe kennen.
Und es regnet eigentlich immer in ihrem Leben. Auch, wenn die Sonne scheint.
Immer so, als müsste das so sein, damit ihr Gegenüber ja nicht glaubt, mit ihnen Schlitten fahren zu können.
Sie haben niemals Zeit und machen auf sich aufmerksam, indem sie an der Kasse vor sich hin fluchen, wenn es nicht schnell genug geht. Immer um sich guckend und auf Zustimmung weiterer Kunden lauernd. Und als Krönung fährt ihnen dann auch noch ihr Bus vor der Nase weg und sie können so etwas sagen wie: „Na, das ist ja mal wieder typisch“.
Was ist das und wie passiert es?
Hat es am Ende vielleicht mit einem Mangel zu tun? Der richtigen Perspektive? Der fehlenden Gabe, loslassen zu können?
Was passiert, wenn ich in ein Geschäft gehe und freundlich lächelnd einen Verkäufer frage, ob er mir vielleicht helfen könnte? Nun, in den meisten Fällen ist er dankbar für meine Freundlichkeit, denke ich.
Er wird mir wahrscheinlich doppelt soviel seiner Zeit schenken wie der Person, die vorher da war und erwartete und voraussetzte.
Er wird mich vielleicht sogar unter vorgehaltener Hand auf eine Preisaktion aufmerksam machen, die er der Person vor mir verschwiegen hat, weil sie erwartete und voraussetzte.
Am Ende werde nicht nur ich etwas von diesem Einkauf haben, sondern auch der Verkäufer, denn ein Lächeln macht glücklich. Nicht nur, wenn man es bekommt, sondern auch, wenn man es schenkt. Ganz ohne Ellenbogen.
Loslassen kann man lernen. Glücklich sein auch. Alles beginnt mit einer Entscheidung.
www.lifecoach-4-you.de Madeleine Lang
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